Erste Erprobungen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen gestartet

Autonomes Fahren: ZF erhält deutschlandweite Genehmigung für Level-4-Tests

Ein bedeutender Fortschritt für die Zukunft des autonomen Fahrens: ZF Mobility Solutions hat vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die bundesweite Genehmigung für Level-4-Tests im öffentlichen Nahverkehr erhalten. Damit kann das Unternehmen autonome Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen in ganz Deutschland erproben, ohne für jede Strecke eine separate Erlaubnis einholen zu müssen. Diese Neuerung spart Zeit, Kosten und beschleunigt die Entwicklung autonomer Mobilitätslösungen – insbesondere für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Autonomes Fahren: ZF erhält deutschlandweite Genehmigung für Level-4-Tests
Autonomes Fahren: ZF erhält deutschlandweite Genehmigung für Level-4-Tests
Foto: ZF Friedrichshafen

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Ersteinsatz in Düsseldorf: Autonome Shuttles für den Nahverkehr

Nach der erteilten Genehmigung wurde die neue Regelung erstmals in Nordrhein-Westfalen angewendet: In Zusammenarbeit mit der Rheinbahn AG führte ZF in Düsseldorf eine Testphase mit autonomen Transportsystemen (ATS) durch. Fahrgäste konnten während der Leitmesse XPONENTIAL und den darauf folgenden Kundentagen an kostenlosen Erprobungsfahrten teilnehmen. Die Fahrzeuge waren mit einem Sicherheitsfahrer ausgestattet, um den Betrieb unter realen Bedingungen zu testen.

Die Genehmigung ermöglicht es ZF nun, autonome Shuttles nicht nur in Großstädten, sondern auch in ländlichen Regionen zu erproben. „Autonomes Fahren ist ein entscheidender Baustein für die Verkehrswende“, betont Annette Grabbe, Sprecherin des Vorstands der Rheinbahn AG.

als Vorreiter: RABus-Projekt geht in die nächste Runde

Bereits in der Vergangenheit spielte Baden-Württemberg eine zentrale Rolle in der Erprobung autonomer Fahrzeuge. Im Rahmen des Projekts RABus wurde in den Städten Friedrichshafen und Mannheim erfolgreich getestet, wie sich Level-4-Shuttles in den normalen Straßenverkehr integrieren lassen.

ZF Mobility Solutions hat für das Projekt mit dem österreichischen Shuttle-Hersteller eVersum zusammengearbeitet. Vier Elektro-Shuttles wurden mit modernster AD-Technik von ZF ausgestattet, um den komplexen Anforderungen des Stadtverkehrs gerecht zu werden. Das baden-württembergische Verkehrsministerium hat das Projekt Ende 2023 verlängert, um die Technik weiter zu optimieren.

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Foto: Felix Kästle

Verkehrsminister Winfried Hermann lobte den Erfolg des Projekts: „Baden-Württemberg hat mit RABus Pionierarbeit im autonomen Fahren geleistet. Die bundesweite Genehmigung ist ein Ritterschlag für unser Projekt und bringt uns der Marktreife von autonomen Level-4-Systemen einen großen Schritt näher.“

Technologie mit Zukunft: Welche Möglichkeiten bietet die neue Genehmigung?

Mit der deutschlandweiten Erprobungsgenehmigung kann ZF Mobility Solutions autonome Mobilitätssysteme jetzt flexibel einsetzen – von dicht besiedelten Innenstädten bis hin zu ländlichen Regionen. Autobahnen und Straßen mit Geschwindigkeiten über 100 km/h sind allerdings von der Genehmigung ausgenommen.

Wichtige Vorteile der neuen Regelung:

  • Keine Einzelgenehmigungen mehr für jede Teststrecke notwendig
  • Schnellere Umsetzung von autonomen ÖPNV-Projekten
  • Effizienzsteigerung und Kosteneinsparungen für Städte und
  • Mehr Praxistests unter realen Bedingungen

Mit dieser Entwicklung rückt einen Schritt näher an die großflächige Einführung autonomer Busse und Shuttles. Die bundesweite Zulassung der RABus-Technologie zeigt, dass Baden-Württemberg als Pionierregion auch anderen Städten wertvolle Erkenntnisse liefert.

Ausblick: Die neue Genehmigung ist zunächst bis Ende 2026 gültig und kann bis 2028 verlängert werden.

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