Kamelstute Chiara hat ein Fohlen bekommen

Ein kleines Wunder in der Wilhelma: Trampeltier-Fohlen erblickt das Licht der Welt

Ein kleines Wunder in der Wilhelma: Trampeltier-Fohlen erblickt das Licht der Welt
Der neugeborene Trampeltierhengst mit seiner Mutter Chiara
Foto: Wilhelma Stuttgart / Birger Meierjohann
Freudestrahlen im Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma: Kamelstute Chiara hat am 9. März 2024 ein gesundes Fohlen zur Welt gebracht. Der kleine Hengst, der noch keinen Namen hat, ist putzmunter und erkundet bereits neugierig seine Umgebung.
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Ein kleiner Wüstenbewohner mit großem Appetit

Mit seinen langen Beinen und dem dicken Fell ist das Fohlen ein echtes Trampeltier-Baby. Seine zwei Höcker sind allerdings noch kaum zu erkennen. Erst im Alter von etwa drei Monaten, wenn die Fettspeicher des Fohlens durch die nahrhafte Muttermilch gefüllt sind, werden sie sich aufrichten.

Bis dahin steht Trinken und Spielen auf dem Programm. Chiara und ihr Fohlen sind unzertrennlich und genießen die ersten gemeinsamen Tage im geschützten Stallbereich. Vater Genghis und die 16-jährige Stute Faya beobachten den Familienzuwachs mit stoischer Ruhe.

Ein kleines Wunder in der Wilhelma: Trampeltier-Fohlen erblickt das Licht der Welt 12.03.2024 Nachwuchs Trampeltier Meierjohann Bild 1
Foto: Wilhelma Stuttgart / Birger Meierjohann

Faszinierende Überlebenskünstler: Trampeltiere in der Steppe und Wüste

Trampeltiere, auch bekannt als Zweihöckerige Kamele, sind wahre Überlebenskünstler. Sie stammen aus den trockenen Steppen und Wüsten Zentralasiens und sind perfekt an die harten Bedingungen dort angepasst.

Höcker als Fettspeicher: Die zwei Höcker des Trampeltieres dienen nicht als Wasserspeicher, sondern als Fettspeicher. In Zeiten knapper Nahrung kann das Tier von diesen Reserven zehren.

Wasser sparen: Trampeltiere können bis zu zwei Wochen ohne Wasser auskommen. Sie verlieren kaum Flüssigkeit, da sie ihre Körpertemperatur durch Schwitzen kaum senken.

Genügsame Allesfresser: Trampeltiere fressen fast alles, was ihnen in der Wüste vor die Nase kommt. Gräser, Blätter, Zweige und sogar Dornen stehen auf ihrem Speiseplan.

Bestens an den Sand angepasst: Ihre breiten Füße ermöglichen es ihnen, mühelos durch den Sand zu waten, und ihre langen Wimpern schützen ihre Augen vor Sandstürmen.

Vom Nutztier zum bedrohten Wildtier

Heute leben weltweit etwa zwei Millionen Trampeltiere als Nutztiere. Sie werden als Reit- und Lasttiere eingesetzt und liefern Fleisch, Milch, Wolle und Leder. In den baumarmen Steppen und Wüsten Asiens wird sogar ihr Dung als Brennmaterial verwendet.

Der neugeborene Trampeltierhengst mit seiner Mutter Chiara
Foto: Wilhelma Stuttgart / Birger Meierjohann

In freier Wildbahn hingegen ist das Trampeltier vom Aussterben bedroht. Nur noch rund 1.000 Tiere leben in den Wüstengebieten Chinas und der Mongolei. Die Gründe dafür sind vielfältig: Lebensraumzerstörung, Jagd und Konkurrenz durch Nutztiere.

Ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft

Der Nachwuchs in der Wilhelma ist daher ein kleines bisschen Hoffnung für die Zukunft dieser faszinierenden Tiere. Die Wilhelma beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Trampeltiere und trägt so zum Schutz der bedrohten Art bei.

Zoodirektor Dr. Thomas Kölpin: „Die Geburt des Fohlens ist ein tolles Ereignis und ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Trampeltierpopulation. Wir freuen uns sehr über den Neuzugang und hoffen, dass er viele Besucherinnen und Besucher dazu inspirieren wird, sich für den Schutz dieser einzigartigen Tiere einzusetzen.“

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