Der Vorschlag, der zuvor vom Vorstandsvorsitzenden der Sana-Kliniken, Thomas Lemke, im Podcast von Table-Media ins Spiel gebracht wurde, würde eine hochproblematische britische Regelung aufgreifen, so Gassen. Die Grundidee der solidarischen Krankenversicherung sei es, medizinische Leistungen allen zugänglich zu machen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Einkommen, wenn sie benötigt werden.

Stattdessen schlägt Gassen andere Bereiche für Einsparungen vor. „Richtig ist, dass etwas passieren muss. Hauptkostentreiber sind ohne Frage die Krankenhäuser mit nahezu 300 Millionen Euro an Kosten jeden Tag und die rasant steigenden Medikamentenausgaben. Durch eine Reduktion der Zahl der Krankenhäuser würden zum einen die verbleibenden Häuser gestärkt und zum anderen erheblich Kosten reduziert“, äußerte sich Gassen gegenüber der „Rheinischen Post“.

Darüber hinaus sieht der KBV-Chef Reformbedarf bei der Finanzierung versicherungsfremder Leistungen. Er fordert, dass Gesundheitskosten von Bürgergeldempfängern endlich korrekt durch Steuergelder finanziert werden, um die Sozialbeiträge der Bürger nicht übermäßig zu belasten. Auch eine effektivere Patientensteuerung und die offene Diskussion über „intelligente und sozial ausgewogene Selbstbeteiligungsmodelle“ seien notwendig, um das Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)