Ein Vorfall im Rolltreppenbereich eines Einkaufszentrums in Reutlingen (Wilhelmstraße) am Donnerstagnachmittag sorgte für erhebliche Aufregung und einen Großeinsatz von Rettungsdienst und Polizei. Gegen 13.45 Uhr erreichten die Einsatzleitstellen mehrere Anrufe, in denen Personen über Atemwegsreizungen klagten. Es wurde vermutet, dass ein unbekannter Täter Reizgas versprüht hatte.

Umfassende Sicherheitsmaßnahmen wurden umgehend eingeleitet. Das betroffene Einkaufszentrum musste vollständig geräumt werden, um die Sicherheit der Besucher und Mitarbeiter zu gewährleisten. Anschließend wurden insgesamt sieben Personen vom Rettungsdienst vor Ort untersucht. Glücklicherweise wurde nach bisherigem Kenntnisstand niemand ernsthaft verletzt, sodass alle Betroffenen nach der Untersuchung wieder entlassen werden konnten. Eine schwangere Frau begab sich vorsorglich auf eigene Veranlassung ins Krankenhaus, um eine weitere Abklärung zu erhalten.

Polizei sucht nach verdächtigem Mann

Die Feuerwehr führte Messungen durch, konnte jedoch keine anhaltenden Beeinträchtigungen durch die versprühte Substanz feststellen. Auch Hinweise auf die genaue Art des Gases ergaben sich zunächst nicht. Rund zwei Stunden nach dem Vorfall, gegen 15.40 Uhr, konnte das Einkaufszentrum wieder für den Publikumsverkehr freigegeben werden.

Im Zuge der Ermittlungen hat die Polizei einen noch unbekannten Mann identifiziert, der unmittelbar vor dem Auftreten der Hustenanfälle bei mehreren Personen in der Nähe aufgefallen war und sich anschließend in unbekannte Richtung entfernte. Trotz sofort eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen konnte der Verdächtige bislang nicht gefasst werden. Der Mann wird als etwa 45 Jahre alt, circa 175 cm groß und mit blonden Haaren beschrieben. Er soll eine korpulente bis dicke Statur, ein rundliches Gesicht und einen leichten Bartansatz haben. Zum Zeitpunkt des Vorfalls war er dunkel gekleidet.

Das Polizeirevier Reutlingen hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet dringend um Hinweise aus der Bevölkerung. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben oder Angaben zur Identität oder dem Verbleib des mutmaßlichen Täters machen können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 07121/942-3333 zu melden.