Ziel der Aktion: Täter identifizieren, Netzwerke aufdecken und potenzielle Opfer schützen. Dabei wurde nicht nur auf strafrechtliche Verfolgung gesetzt – die Polizei rückte auch mit Unterstützungsangeboten für Betroffene an.
Gezielte Kontrollen im Rotlichtmilieu
Im Fokus standen sogenannte Terminwohnungen sowie Ferien- und Privatunterkünfte, in denen sowohl erlaubte als auch unerlaubte Formen der Prostitution stattfinden. Auch Kontrollstellen im öffentlichen Raum, etwa auf Fernstraßen, wurden eingerichtet, um Hinweise auf Menschenhandel aufzudecken.
Die Bilanz: Über 200 Einsatzkräfte kontrollierten mehrere Hundert Personen, Fahrzeuge sowie zahlreiche Identitäts- und Aufenthaltsdokumente. Dabei wurden eine Vielzahl straf- und ordnungsrechtlicher Verstöße festgestellt – insbesondere gegen das Prostituiertenschutzgesetz. In mehreren Fällen kam es zu vorläufigen Festnahmen, unter anderem wegen des Verdachts auf unerlaubten Aufenthalt.
Betroffene oft isoliert und abhängig
Wie das LKA erläutert, nutzen Täter gezielt die Notlagen junger Frauen aus wirtschaftlich schwachen Regionen aus. Unter falschen Versprechungen werden sie nach Deutschland gelockt und vor Ort zur Prostitution gezwungen. Gewalt, Einschüchterung und Isolation verhindern in vielen Fällen den Kontakt zur Außenwelt – eine Flucht oder Hilfe wird damit fast unmöglich.
Strobl: „Wir lassen nicht nach“
Innenminister Thomas Strobl bekräftigte den Kurs der Landesregierung:
„Menschen dürfen niemals wie Ware gehandelt und ausgebeutet werden. Mit europaweit koordinierten Schwerpunktaktionen sagen wir diesen kriminellen Machenschaften den Kampf an.“
Der stellvertretende Ministerpräsident kündigte an, den Fahndungs- und Kontrolldruck weiter zu erhöhen.
Ziel: Täter überführen – Opfer schützen
Die Polizei setzt bei ihren Maßnahmen nicht nur auf Abschreckung und Strafverfolgung, sondern auch auf Prävention und Opferschutz. Durch das konsequente Vorgehen sollen das Dunkelfeld im Bereich Menschenhandel weiter aufgehellt und Schutzangebote für Betroffene ausgebaut werden.