Über 250 Millionen Euro umgesetzt
Der „Archetyp Market“ war seit Jahren eine der zentralen Drehscheiben für den Handel mit Betäubungsmitteln im Darknet. Angeboten wurden dort Drogen wie Fentanyl, Heroin, Kokain, Cannabis und Amphetamin. Insgesamt verzeichnete die Plattform mehr als 612.000 Kundenkonten, 3.200 Verkäufer und zuletzt rund 17.000 aktive Verkaufsangebote – allein 2.800 davon mit dem Versandort Deutschland.
Bezahlt wurde ausschließlich in der Kryptowährung Monero, die wegen ihrer hohen Anonymität in der Szene beliebt ist. Die Ermittler gehen von einem Gesamtumsatz von mindestens 250 Millionen Euro aus.
Razzien in Deutschland, Spanien, Rumänien und Schweden
Die Ermittlungen führten zu 25 Durchsuchungen in mehreren Ländern, darunter auch in Hannover, dem Landkreis Minden-Lübbecke, Hessen und Baden-Württemberg. Insgesamt waren mehr als 300 Beamte im Einsatz. In Schweden wurden sieben weitere Personen festgenommen. Die Server-Infrastruktur des Marktplatzes wurde in einem Rechenzentrum in den Niederlanden sichergestellt und abgeschaltet.
Bei den Razzien wurden 47 Smartphones, 45 Computer, 34 Datenträger, mehrere Kilo Drogen und Vermögenswerte im Wert von rund 7,8 Millionen Euro beschlagnahmt.
„Niemand kann sich dauerhaft der Strafverfolgung entziehen“
Carsten Meywirth, Cybercrime-Chef im BKA, betont:
„Mit Archetyp Market haben wir den ältesten, noch aktiven Darknet-Marktplatz vom Netz genommen. Das Umsatzvolumen von mindestens 250 Millionen Euro zeugt von seiner Größe und Bedeutung.“
Auch Dr. Benjamin Krause von der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) lobte die internationale Zusammenarbeit:
„Ermittlungsansätze aus den Daten werden uns ermöglichen, gezielt auch gegen Händler und Käufer aus Deutschland vorzugehen.“
Operation „Deep Sentinel“ mit internationaler Unterstützung
Die Ermittlungen waren Teil der Operation „Deep Sentinel“, unterstützt von Europol und Eurojust. Beteiligt waren unter anderem Polizeibehörden aus Spanien, Schweden, Rumänien, den Niederlanden und den USA sowie zahlreiche deutsche Dienststellen.
Weitere Informationen und ein Video zur Operation sind unter www.operation-deepsentinel.com abrufbar. Auf der abgeschalteten Plattform wurde ein entsprechendes Sicherstellungsbanner veröffentlicht.
